Mittelalterliche Buchmalerei in Handschriften der Klosterbibliothek Aldersbach
.

von Dr. Martin Roland, Österreichische Akademie der Wissenschaften.

Forschung Buchmalerei

In der Bayerischen Staatsbibliothek München haben sich etwa 300 mittelalterliche Handschriften der Stiftsbibliothek Aldersbach erhalten, die zum größeren Teil auch im eigenen Skriptorium angefertigt und mit wertvoller Buchmalerei ausgestattet wurden. Eine qualitativ hochstehende Skriptoriumstätigkeit lässt sich für Aldersbach bereits im dritten Viertel des 12. Jahrhunderts nachweisen, aus dieser Zeit sind auch die ersten Codices mit nennenswertem Buchschmuck erhalten, die sicher in Aldersbach angefertigt wurden. Wie auch in anderen Institutionen sind es vor allem liturgische Bücher für Messe und Offizium, die den eindrucksvollsten Buchschmuck enthalten. Aldersbach nimmt eine herausragende Stellung unter den niederbayerischen Kirchen und Klöstern ein, da hier der mittelalterliche Buchbestand nicht durch Krieg oder Feuer zerstört wurde und somit weitgehend vollständig erhalten geblieben ist. Dies erlaubt vor allem der kunstgeschichtlichen Forschung einen Einblick in die sonst schwer greifbare Buchmalerei im niederbayerischen Raum.

Im einem größeren Zusammenhang betrachtet ist Aldersbach sicher nicht das Kloster mit dem herausragendsten Skriptorium und den ein­drucks­vollsten Beständen an Buchmalerei. Dass diese aber bisher noch nie im Fokus einer eigenen kunsthistorischen Gesamtstudie stand, wird den Leistungen der Mönche ebenfalls nicht gerecht. Mit der hier vorliegenden Studie kann nicht mehr geleistet werden, als das derzeit zugängliche Material halbwegs strukturiert vorzustellen. Es muss einer ergänzten Fassung vorbehalten bleiben die Lücken bei der Materialkenntnis zu schließen. Diese ergänzenden Studien sollen hier sukzessive zur Verfügung gestellt werden.

Abbildungen zahlreicher Aldersbacher Handschriften stehen bereits online zur Verfügung und können mit dem Mirador-Viewer oder dem BSB-Viewer betrachtet werden. Der Bildviewer im unteren Bereich dieser Seite bietet zusätzlich einige Tafeln mit Abbildungen Aldersbacher Handschriften, die in der Studie von Martin Roland Erwähnung finden.

Zum ersten Mal erschienen ist die Studie Martin Rolands in nachfolgender Publikation. Die derzeit vorliegende „Version 0“ stimmt mit dem Druck überein (Seiten, Fussnotenzählung) und ergänzt diesen durch viele aktive Links. Die online-Fassung wird jedoch laufend erweitert und verbessert, sodass diese Übereinstimmung in weiterer Folge nicht erhalten bleiben kann: "Buchmalerei in Aldersbach. Ein Überblick, in: Klugseder, Robert (Hg.): Beiträge zur mittelalterlichen Geschichte des Klosters Aldersbach (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens. Ergänzungsband 55) (Tagungsband), St. Ottilien 2021, 237-322.

Unser Dank für die Erlaubnis der Verwendung der Abbildungen gebührt der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB). Eine Verwendung dieser Abbildungen durch Dritte ist nur nach Genehmigung durch die BSB möglich.






Bildgalerie





Zum Autor

DR. MARTIN ROLAND, geboren 1964 in Saint-Julien-en-Genevois, aufgewachsen in Wien. Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien unter Gerhard Schmidt, Ausbildungslehrgang am Institut für Österreichische Geschichtsforschung als wirkliches Mitglied. Mitarbeit an der Katalogisierung illuminierter Handschriften als Mitarbeiter der Abteilung Schrift- und Buchwesen des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Publikationen über illuminierte Handschriften und Urkunden, siehe Link. Zur gemeinsam mit Andreas Zajic und Georg Vogeler geleiteten Katalogisierung illuminierter Urkunden siehe Link.