Auszüge aus der Ordensregel, zusammengefasst von Abt Gerard Hörger (1659)

Transkription und Einführung: Robert Klugseder


Das Memoriale enhält eine Zusammenstellung von besonders beachtenswerten Statuten der Ordensregel von Abt Gerard Hörger, der diese erweitert und kommentiert. Die Anweisungen enthalten Verhaltensregeln und Strafen, sollte man diese missachten (u.a. Beten von Psalmen, des Ave Maria und des Rosenkranzes, Entfall der Pitanz-Speise bei besonderen Anlässen). Im Mittelpunkt stehen die Pflicht zur Teilnahme am und das korrekte Verhalten beim Gottesdienst, Regelungen für die private Kontemplation, für das Verhalten im Refektorium oder bei Arbeit und Studium. Eine Bestimmung beinhaltet zudem einen der ersten Hinweise auf die figurale (mehrstimmige) Kirchenmusik, die im Offizium und in der Konventmesse nur moderat zum Einsatz kommen soll.

Quelle: BayHStA KAAA 64 (vormals KL Aldersbach 86). Nicht eindeutig lesbare Abschnitte sind mit einem '?' gekennzeichnet. Die provisorische deutsche Übersetzung wurde automatisiert mit ChatGPT erstellt und ist natürlich nicht fehlerfrei, vermittelt nicht Latein Verstehenden aber durchaus einen Eindruck vom Inhalt. Es wird jedoch empfohlen, die Übersetzungen nicht weiterzuverwenden.




Memoriale eorum, quae tam in Regula quam ex ipsis statutis sanctius observari debent et puniri.
Anno hominis 1659, publicatum die 18. Ianuarii

[Gedächtnisschrift jener Dinge, die sowohl in der Regel als auch in den Statuten selbst strenger beachtet und bestraft werden müssen. Im Jahr des Menschen 1659, veröffentlicht am 18. Januar.]

Sane sicut mihi semper visum est, turpius nihil esse quam multa statuere, et prope nihil observare, ita difficulter, ut aliquid novi statuam, inducor. Habemus etenim Sanctam Regulam Ducem et Magistram, quae ideo quotidie legitur, ut eam sequantur omnes. Habemus statata totius vitae nostrae Religiosae nornam et formam, ?dum quam quisque mores mos componere debet. Stat quisque in vocatione sua memor semper, ut digne ambulet vocatione qua vocatum se novit nota labiis coram Deo et homine, qui distinxit hac et reddere debet Terribili et ei qui auffert spiritum Principum. Relictae sunt et visitationam chartae non ut relinquantur sed observentur. Horum omnium Executores esse debent Superiores. Pastores omnes, non auditores, et Lectores tantum. Transgressiones puniendi sunt, et intactum relinquendum et nihil. Apostolus modum praescribit. Praedica, ista, argue, obsecra increpa opportune. Importune, in omni doctrina et Patientia. Et quia ea, quae sequuntur minus observari compertum est, volumus, ut deinceps strictius sanctiusque observentur. Vade.

[So wie es mir immer erschien, gibt es nichts Verwerflicheres als viele Regeln aufzustellen und fast keine zu befolgen, so schwer fällt es mir, etwas Neues festzulegen. Denn wir haben die Heilige Regel, unseren Führer und Lehrer, die täglich gelesen wird, damit ihr alle folgen. Wir haben festgelegte Normen und Formen für unser gesamtes religiöses Leben, nach denen jeder sein Verhalten ausrichten sollte. Jeder soll in seiner Berufung beständig daran denken, würdig zu wandeln in der Berufung, zu der er sich berufen weiß, offenkundig vor Gott und den Menschen, die ihn in diese Berufung gestellt haben und ihm die furchtbare Pflicht auferlegen, den Geist der Fürsten zu nehmen. Auch die Besuchsprotokolle wurden hinterlassen, nicht damit sie ignoriert, sondern befolgt werden. Die Ausführenden all dieser Dinge sollten die Vorgesetzten sein. Sie alle sollten Hirten, nicht nur Zuhörer und Leser sein. Verstöße müssen bestraft werden, und nichts darf unangetastet bleiben. Der Apostel legt die Methode fest. Predige, lehre, argumentiere, ermahne, tadele, sei gelegen oder ungelegen, in aller Lehre und Geduld. Und da festgestellt wurde, dass die folgenden Dinge weniger beachtet werden, wollen wir, dass sie von nun an strenger und heiliger beachtet werden. Geh.]

1. Nulli liberum esto eligere sibi confessarium aut Patrem spiritualem quem quisque et quandocunque volt: sed illi semper confiteatur, qui ordinarius est, vel in huius absentia confiteatur extraordinario, vel illi quem ab Abbate impetrarit.

[1. Niemandem soll es frei stehen, sich einen Beichtvater oder geistlichen Vater zu wählen, wen auch immer und wann auch immer er will: sondern er soll immer demjenigen beichten, der der Ordinarius ist, oder in dessen Abwesenheit dem außerordentlichen Beichtvater, oder demjenigen, den er vom Abt erhalten hat.]

2. In choro sicut stamus coram Angelis iunctis psallentibus ita in conspectu horum spirituum psallere debemus spiritu psallere et mente, memores nos chori non bonum servos esse. Vade vel severissime est arguendi veniunt illi, qui sese in Superiorum praesentia simulant compositos, et in eorundem absentia se ostendunt dissolutos. Et quia non tantum ad devotionem et Religiosam gravitatem, sed insuper ad ipsius cultus divini ornatum plurimum faciunt ipsae Sacri ordinis consuetae caeremoniae ideo volunt ut hae deinceps magis ordinate ab omnibus et singulis observentur etiam hospitibus. Denique compertum est in choro libros maximi laboris, et pretii non mediocris, non tam sordide, quam crasse nimis tractari: invigilent Iuvenes ut maiori cura ac studio exponant et eosdem libros deponant. quo non facto puniendi subtractione potus, aut Bidantiae.

[2. Beim Chorgebet, so wie wir vor den vereinten singenden Engeln stehen, sollten wir im Angesicht dieser Geister mit Geist und Verstand singen, uns daran erinnernd, dass wir nicht gute Diener des Chors sind. Geh und rüge sehr streng diejenigen, die sich in Anwesenheit der Vorgesetzten als geordnet darstellen und in deren Abwesenheit sich als undiszipliniert zeigen. Und weil nicht nur zur Hingabe und religiösen Würde, sondern auch zur Verschönerung des göttlichen Kultes selbst, die üblichen Zeremonien des heiligen Ordens sehr viel beitragen, deshalb wollen wir, dass diese von nun an von allen und jedem, auch von den Gästen, besser befolgt werden. Schließlich wurde festgestellt, dass die Bücher, die mit großer Mühe und nicht geringem Wert im Chor verwendet werden, nicht so sehr schmutzig, als eher grob behandelt werden: die Jungen sollten darauf achten, dass sie mit größerer Sorgfalt und Engagement diese Bücher präsentieren und ablegen. Wenn dies nicht geschieht, sollten sie bestraft werden durch Entzug von Getränken oder die Pitanz {zusätzliche Essensportion}.]

3. Silentiam Regulare, quod semper fuit nostri Cisterciensis ordinis gloria singularis etque hodie divinarum gratiarum scaturigo et fons indeficiens, omnino defecit qua in omni loco et tempore sine fronte, ore hiante violatur et frangitur, severius in transgressores agendum est. Qui post completorium ubi ubi. Qui in Refectorio maxime in mensa secunda, vel etiam in templo, conversatione etiam modica fregerint sedebunt ante mensam, et pro quantitate excessus tractabunt, vel subtractione solius potus, vel bidantiae, vel utriusque aut poeniteant in pane et aqua maxime ii, qui in fractione sunt de leviores et frequentiores. Novatoribus autem et clamatoribus, Plasphematoribus, Detractoribus, Calumniatoribus ora iniqua obstruenda sunt et sine strepitu aut Iudicio os carceris aperiendum est. aut quia hi tales Novatores, nobis invisos et inauditos excessus facere non erubescunt sed ordinem et Religionem confundunt et scandala multiplicant etiam pro iisdem, si in carcere sanari non possunt, novae poenae sunt excogitandae, quibus hoc novum malum eradicetur mature.

[3. Die reguläre Stille, die immer der besondere Ruhm unseres Zisterzienserordens war und auch heute noch eine unerschöpfliche Quelle göttlicher Gnaden ist, ist völlig verloren gegangen, da sie überall und zu jeder Zeit ohne Scham, mit offenem Mund verletzt und gebrochen wird, es muss strenger gegen die Übertreter vorgegangen werden. Diejenigen, die nach der Komplet überall sprechen. Diejenigen, die im Refektorium, besonders am zweiten Tisch, oder sogar in der Kirche, durch auch nur geringfügige Konversationen gegen die Regeln verstoßen, sollen vor dem Tisch sitzen und je nach Umfang ihres Verstoßes bestraft werden, entweder durch Entzug des Getränks, oder Buße, oder beides, oder sie sollen in Brot und Wasser büßen, besonders diejenigen, die bei der Aufteilung leichter und häufiger sind. Den Störenfrieden und Schreiern, den Gotteslästerern, den Verleumdern, den Verleumdern, müssen die unheiligen Münder gestopft werden und ohne Lärm oder Urteil muss das Gefängnis geöffnet werden. Weil solche Störenfriede, die uns verhasst und unbekannt sind, sich nicht scheuen, Exzesse zu begehen, sondern die Ordnung und die Religion verwirren und Skandale vermehren, müssen für sie, wenn sie im Gefängnis nicht geheilt werden können, neue Strafen ausgedacht werden, mit denen dieses neue Übel frühzeitig ausgerottet wird."]

4. Insuper illi qui vel in capitulo Superiori obloqui aut eidem sese proterue opponere praesumpserint; aut statim ibidem vapulent, aut in carcerem mittantur, aut pro rei qualitate et quantitate in Refectorio puniantur vel humi sedendo vel genua: flextendo portionem appositam sumptari vel oraturi. Quod ipsam etiam intelligendum est de iis, qui extra: Superioribus, vel etiam Senioribus obloqui vel invicem contendere et charitatem notabiliter laedere praesumperint. Et si contentio ex rancore inveterato est gravis: vel sedendo, vel genuflexi ex una Scutella ambo comedere debebunt. Insuper iis, qui cum indignatione murmureue poenitentiam iniunctam vel suscipiunt vel subeunt, poenitentia multiplicitur, vel duplicando triplicando, vel ad durationem murmuris usque continuando, donec caput indonitum frangatur. Cesset voluntas propria et infernus non erit. Sancti Bernardi et sententia.

[4. Darüber hinaus sollten diejenigen, die es wagen, den Oberen im Kapitel zu widersprechen oder sich ihm gegenüber respektlos zu verhalten; entweder sofort dort bestraft werden, oder ins Gefängnis geschickt werden, oder je nach Art und Umfang des Vergehens im Refektorium bestraft werden, entweder durch Sitzen auf dem Boden oder Knien: die ihnen zugewiesene Portion soll genommen oder gebetet werden. Das Gleiche gilt auch für diejenigen, die es wagen, die Oberen oder auch die Älteren außerhalb zu beschimpfen oder gegeneinander zu streiten und die Nächstenliebe bemerkenswert zu verletzen. Und wenn der Streit aus tief verwurzeltem Groll schwerwiegend ist: sie sollten beide, entweder sitzend oder kniend, aus einer Schüssel essen. Darüber hinaus wird denen, die mit Empörung oder Murren die auferlegte Buße entweder annehmen oder auf sich nehmen, die Buße vervielfacht, entweder verdoppelt oder verdreifacht, oder bis zum Ende des Murrens fortgesetzt, bis der sture Kopf gebrochen ist. Die Eigenwilligkeit soll aufhören und die Hölle wird nicht sein. Das ist die Meinung des heiligen Bernhard.]

5. Et quia hos tales irreligiosos excessus ut plurimum ex intemperantiae fonte defluxisse compertum est, omnes suo ordinario quod apponitur aut ex Abbatis licentia super erogatur contentus erit. Nulli sub poena subtractionis potus aut bidantiae liceat mensam secundam accedere, et ibidem vel bibere, vel haustum inde unde secum ferre. Insuper sub eadem poena prohibitur ne ullus ad dispensationem seu Infusionem portionum accurrat, et bibat sine expressa licentia Superiorum, qui omnes malae consuetudinis abusum eradicare studebunt. Et quia in maximum devenit abusum haustus extraordinarius qui prope quotidie petitur et valde inaequaliter dispensatur et sumitur, deinceps non ita erit in potestate Superiorum Conventualium talem pro communitate haustum concedere, sed ab Abbate petendus erit, sed et hoc valde inglorium imo absurdum et a virtute omnino alienum est: in horto laborare aut in campos deambulatum ire in hoc solo Spei obtatu quia datur aut dabitur haustus. Tales observandi et votandi sunt et ad haustum non facile admittendi.

[5. Und da festgestellt wurde, dass solche unreligiösen Exzesse größtenteils aus der Quelle der Unmäßigkeit stammen, wird jeder mit dem zufrieden sein, was ihm in seiner Ordnung zugewiesen ist, oder was ihm mit der Erlaubnis des Abtes darüber hinaus gewährt wird. Niemandem soll es unter Strafe des Entzugs von Getränken oder Buße erlaubt sein, an den zweiten Tisch zu treten und dort zu trinken oder einen Schluck von dort mitzunehmen. Darüber hinaus ist es unter derselben Strafe verboten, dass jemand zur Ausgabe oder Aufbereitung von Portionen eilt und ohne ausdrückliche Erlaubnis der Oberen trinkt, die alle bemüht sein werden, den Missbrauch schlechter Gewohnheiten auszurotten. Und da der außerordentliche Trinkgenuss, der fast täglich verlangt und sehr ungleichmäßig verteilt und konsumiert wird, zu einem großen Missbrauch geworden ist, wird es künftig nicht mehr in der Macht der konventuellen Oberen liegen, solch einen Trinkgenuss für die Gemeinschaft zu gewähren, sondern er muss beim Abt beantragt werden, aber auch dies ist sehr unehrenhaft, ja absurd und völlig fremd von jeder Tugend: im Garten zu arbeiten oder auf den Feldern spazieren zu gehen in der alleinigen Hoffnung, dass ein Schluck gegeben wird oder gegeben werden wird. Solche Menschen sollten beobachtet und kontrolliert und nicht leichtfertig zum Trinken zugelassen werden.]

6. Qualis quisque sit in Recreatione et colloquiis ut plurimum fit manifestum, ex abundantia enim cordis os loquitur. Unde qualis esse cupis et nominari, tales sint sermones tui si Religiosus, si Servus Dei sint sermones quasi sermones Dei. Non rustici, non saecularis. Sint talis ut etiam in multiloquio effugere possis peccatum. Effagies autem si Deum. Proximum et seipsum non offendas, si charitatem non laedas aut in te conserves, quae non agit aut loquitur malum, non irritatur, non irritat; omnia sustinet, omnia suffert. quam charitatis legem et Seniores et Iuniores observare debent. Et sicut hoc praedicta non volunt, quamvis Apostolus moneat, ut conversatio nostra semper sit in coelis, id est, ut semper sit de rebus Spiritualibus, ita volumus tamen, ut semper sit honesta, in cauda et utilis, quae aedificet audientes et Nos religiosos esse demonstret. Seniores ament Iuniores. Honorent isti Seniores. Hi mereantur amore honorem, et illi honore amorem. Et hoc inquit ob?rus cognovent omnes quia mei estis discipuli, si dilectionem habuentis id invicem, quam sane in omnibus valde labefactatam ex prope nullam, quod dolendum, invenimus. Redacatur.

[6. Wie jemand in der Freizeit und in Gesprächen ist, wird meistens offensichtlich, denn aus der Fülle des Herzens spricht der Mund. Daher sollten deine Reden so sein, wie du sein und genannt werden möchtest, wenn du religiös bist, wenn du ein Diener Gottes bist, sollten deine Worte wie die Worte Gottes sein. Nicht rustikal, nicht weltlich. Sie sollten so sein, dass du sogar in Vielrednerei die Sünde vermeiden kannst. Du wirst sie vermeiden, wenn du Gott, den Nächsten und dich selbst nicht beleidigst, wenn du die Liebe nicht verletzt oder in dir bewahrst, die kein Unrecht tut oder Böses spricht, die sich nicht aufregt, die nicht aufwühlt; sie erträgt alles, sie erduldet alles. Diese Regel der Liebe sollten sowohl die Älteren als auch die Jüngeren befolgen. Und obwohl das oben Gesagte nicht gewollt ist, obwohl der Apostel uns ermahnt, dass unser Verhalten immer himmlisch sein sollte, das heißt, dass es immer um geistliche Dinge gehen sollte, wollen wir doch, dass es immer ehrenhaft, nützlich und erbaulich ist, was die Zuhörer aufbaut und uns als religiöse Menschen zeigt. Die Älteren sollen die Jüngeren lieben. Diese sollen die Älteren ehren. Diese verdienen Liebe durch Ehre, und jene Liebe durch Ehre. Und daran, sagt er, werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe zueinander habt, eine Liebe, die wir leider in fast allen als sehr geschwächt und fast nicht vorhanden gefunden haben. Das muss korrigiert werden.]

7. Otiositas inimica est animae, ex diaboli pulvinar: ideo omnes centis horis vel labore manuum, vel librorum utilium lectione occupari debent. Et quidem omnes dies festivi integri, singulis diebus autem illius temporis quod post Matutinum usque ad meditationem superest soli Lectioni Spirituali deputantur. Singulis diebus feriatis. Nulli ferias facere licebit, sed post capitulum usque ad tertiarum pulsum, post prandium dato signo finitoque Recreationis colloquis usque ad certium quadrantem ante Vesperas, quo tempore sese recolligere debent. post Vesperas usque ad caenam omnes et singuli seriae ac solidae et quidem certae lectioni ac studio casuum vel concionum vacabant: si lectiones non habeantur. In lectionibus et studio Discipuli Magistros et lectores sua singulari industria et labore. Magistri Discipulos, sua doctrina et patientia, ac paterno affecto, aut denique ibi opus poenitentiae stimulis excitare debent. Iuniores et seipsos prius, deinde et alios perficere discant, singulis per annum diebus festivis, in quibus maior vel minor habetur Sermo, sermonem vel in Capitulo vel in Refectorio habebunt, linqua vel vernacula vel latina, nunquam in hoe?m certum, pungitiva Locus studii est in homo hyeme Hypocaustum quod dicitur Sacerdotum, in aestate cuiusvis cella. qui tempore supra designato vagus aut otiosus repertus fuerit, puniendus erit vel subtractione potus ad bidantiarum pro dictu?reitate vagationis et otii. Et sciendum quod hoc ipso tempore studiorum silentium est servandum, et Transgressores puniendi sunt non tantum per S. 7. Ps. et Ave Maria sed etiam per medium integrum Rosarium.

[7. Müßiggang ist der Feind der Seele, das Kissen des Teufels: Deshalb sollten alle zu bestimmten Zeiten entweder mit Handarbeit oder mit dem Lesen nützlicher Bücher beschäftigt sein. Tatsächlich sind alle Feiertage vollständig, an jedem Tag jedoch wird die Zeit nach den Morgenstunden bis zur Meditation ausschließlich der spirituellen Lektüre gewidmet. An jedem Werktag. Niemand darf sich einen freien Tag nehmen, sondern nach dem Kapitel bis zum Läuten der Terz, nach dem Mittagessen beim gegebenen Zeichen und nach Beendigung des Erholungsgesprächs bis zu einem bestimmten Viertel vor den Vespern, in dem sie sich sammeln sollen. Nach den Vespern bis zum Abendessen sollen alle und jeder einzelne ernsthaft und gründlich und in der Tat sicher dem Lesen und Studieren von Fällen oder Predigten nachgehen: wenn keine Lektionen stattfinden. Bei Lektionen und Studien sollten Schüler ihre Lehrer und Leser durch besondere Fleiß und Anstrengung herausfordern. Lehrer sollten ihre Schüler durch ihre Lehre und Geduld und väterliche Zuneigung ermutigen, oder schließlich sollten sie dort durch die Anreize der Buße ermutigt werden. Die Jüngeren sollten lernen, sich selbst zuerst zu perfektionieren, dann auch andere, an jedem Feiertag im Jahr, an dem eine größere oder kleinere Predigt gehalten wird, werden sie eine Predigt entweder im Kapitel oder im Refektorium halten, in der Muttersprache oder auf Latein, nie in einem bestimmten Haus, ein Ort der Studie ist im Winter das sogenannte Hypokaustum der Priester, im Sommer die Zelle eines jeden. Wer zur oben genannten Zeit als umherwandernd oder müßig gefunden wird, wird bestraft werden, entweder durch Entzug der Getränke oder durch zweitägige Buße für das genannte Unrecht des Herumwanderns und der Muße. Und es ist zu wissen, dass zu dieser Zeit des Studiums das Schweigen eingehalten werden muss, und Übertreter müssen nicht nur durch S. 7. Ps. und Ave Maria, sondern auch durch ein ganzes Rosenkranzgebet bestraft werden.]

8. Et licet homino Religioso nihil indignum magis atque etiam turpius sit quo eundem ad bene operandum non verbis sed verberibus et poenitentiis velut calcaribus et stimulis extimulare cum propria quemvis Indoles Amor Dei, Regula et ordinis atque ipsa virtus ad bonum excitare deberent, quia tamen paucorum est ista virtus etiam illae paenitentiae quae in choro negligentes expectabant. sunt taxandae. Qui sine rationabili causa et excusatione neglexerit Matutinum sedebit ante mensam et pro frequentiori negligentia tractabitur in cibo et potu. Qui Cursum B. V. neglexerit, pro frequentia vel oratione, medii Rosarii 7. Ps. et Ave. vel etiam suberactiono potus punietur. Qui Meditationem et Primam neglexerit, orabit Rosarium, qui alterutrum. Medium vel 7. Ps. et Ave. Qui Meditationem saepius, vel etiam Primam negligere consueverit, privabitur potu vel bidantiis. Qui unam ex horis minoribus: Medium Rosarium vel 7. Ps. et Ave. Qui Vesperas et Completorium pro utraque orabit Rosarium: et Completorii negligentia examinanda erit de adiuncta conversatione et compotatione, quae gravius sunt punienda. Officio porro Divino et Missae Conventuali, sub qua cantus figuratus moderatus esse debet, omnes adesse et Sacerdotes ante celebrare debent.

[8. Obwohl es für einen religiösen Mann nichts Unwürdigeres und tatsächlich Schändlicheres gibt, als zur guten Tat nicht durch Worte, sondern durch Schläge und Bußen, wie Sporen und Stacheln, angetrieben zu werden, wenn jeder durch seine eigene Veranlagung, die Liebe zu Gott, die Regel und die Ordnung und die Tugend selbst zum Guten erweckt werden sollte, weil diese Tugend jedoch nur wenige besitzen, müssen sogar die Bußen, die von den Nachlässigen im Chor erwartet werden, versteuert werden. Wer ohne vernünftigen Grund und Entschuldigung das Morgenamt vernachlässigt hat, wird vor dem Tisch sitzen und bei häufigerer Nachlässigkeit wird er in Speis und Trank bestraft. Wer den Kurs der Seligen Jungfrau vernachlässigt hat, wird bei häufigem Gebet oder Gebet, dem halben Rosenkranz, 7 Psalmen und Ave, oder auch der Entziehung des Tranks bestraft. Wer die Meditation und die Prim vernachlässigt hat, wird den Rosenkranz beten, wer eines von beiden. Mittlere oder 7 Psalmen und Ave. Wer oft die Meditation oder die Prim vernachlässigt hat, wird des Tranks oder der Brotmahlzeiten beraubt. Wer eine der kleineren Stunden vernachlässigt hat: Mittlerer Rosenkranz oder 7 Psalmen und Ave. Wer die Vesper und das Completorium vernachlässigt hat, wird für beide den Rosenkranz beten: und die Nachlässigkeit des Completoriums wird hinsichtlich der beigefügten Unterhaltung und Trinkgelage geprüft, die schwerer bestraft werden müssen. Schließlich müssen alle beim Studengebet und der Klostermesse, unter der der figurative Gesang gemäßigt sein sollte, anwesend sein und die Priester sollten zuvor feiern.]

9. Denique cum ad vitam Spiritualem conservandam, atque ad perfectionem, ad quam quisque Religiosus iuxta multorum etiam Scholasticorum sententiam, etiam sub peccato mortali tendere debet, consequendam nihil magis necessarium sit quam? solida et frequens Meditatio et cum Deo animae et tecum suarum, quae aeternitatem spectant, sincera actio, atque ista certius haberi, illa vero commodius addisci non ponit quam? in schola exercitiorum Spiritualium singulis annis ad mininum semel frequentanda. Ideo quia statuta statuunt, chartae Visitationum urgent et meum exemplum huccusque non defuit, Nulli autem pauci hanc scholam ingredi voluerint. Maneat ista fixa conclusio: Qui semel in anno Exercitia Spiritualia non fecerit, includetur per tot dies in sua Cella. Et qualis inventus fuerit, talis in cibo et potu tractabitur, ut quia sponte cum Deo Animae suae Rem agere vel voluit, vel nesciret, dicat per hos dies Cellam et muros custodire, et vel sic solitudinem amare. Erit autem cuiuis liberam eligere sibi Patrem Spiritualem optimus erit Confessarius. Ego meam nulli negabo operam.

[9. Schließlich ist zur Erhaltung des geistlichen Lebens und zur Erreichung der Vollkommenheit, zu der jeder Religiöse nach Meinung vieler Scholastiker sogar unter Todsünde streben sollte, nichts notwendiger als eine solide und häufige Meditation und eine aufrichtige Aktion mit Gott und seiner eigenen Seele, die auf die Ewigkeit ausgerichtet sind. Und diese können sicherer gehalten und bequemer erlernt werden als in der Schule der geistlichen Übungen, die jedes Jahr mindestens einmal besucht werden sollten. Deshalb, weil die Statuten festlegen, die Charta der Visitationen drängt und mein eigenes Beispiel bisher nicht gefehlt hat, wollten jedoch nur wenige diese Schule betreten. Dieser Schluss soll feststehen: Wer einmal im Jahr keine geistlichen Übungen gemacht hat, wird für so viele Tage in seiner Zelle eingeschlossen. Und wie er gefunden wird, so wird er in Speise und Trank behandelt, dass er, weil er freiwillig mit Gott seine Seelenangelegenheit behandeln wollte oder nicht wusste, sagen wird, dass er diese Tage Zelle und Mauern bewachen und selbst so die Einsamkeit lieben wird. Jeder wird frei sein, sich einen geistlichen Vater zu wählen, der beste Beichtvater sein wird. Ich werde meinen Dienst niemandem verweigern.]

Appendix

10. Statuunt etiam statuta, ut Dominicis et Festivis diebus post Nonam (. scio hoc in Monasteriis etiam disciplinatis peperisse difficultatem .) colloquia habeamus Spiritualia. Si superiorum Nullus ex motu proprio vult, aut inferiorum Nullus audet eue primus. Fiat saltem conferentia Spiritualis utilis, de Regulae, statutorum observatione, aut Primilegiorum indulgentia, quomodo illa observentur, aut observari possint sanctius, aut ista in usu sint, aut quomodo deragatum. Si horum colloquiorum maa? finita est, aut in taedium versa, etiam ex cas?um conscientiae vel studio vel exercitio colloquium spirituale excitari ad utilitatem facile poterit volenti: ut in multiloquio effugiat peccatum. In Horto debet et partium et laborum fieri ordinata distributio singulis diebus aliquid laborandum non ad unum diem sunt omnia differenda.

[10. Die Statuten legen auch fest, dass wir an Sonn- und Feiertagen nach Nonam (ich weiß, dass dies selbst in disziplinierten Klöstern Schwierigkeiten bereitet hat) geistliche Gespräche führen sollen. Wenn kein Vorgesetzter aus eigenem Antrieb will oder kein Untergebener es wagt, der Erste zu sein, dann soll zumindest eine nützliche geistliche Konferenz stattfinden, über die Beobachtung der Regel und der Statuten oder über die Gewährung von Privilegien, wie diese befolgt werden können, oder heiliger befolgt werden können, oder wie diese in Gebrauch sind oder wie sie beachtet werden können. Wenn das Maß dieser Gespräche beendet ist oder zur Langeweile geworden ist, kann auch ein geistliches Gespräch über Gewissensfragen oder Studium oder Übung leicht zum Nutzen angeregt werden für den, der will: damit er in Vielrednerei Sünde vermeidet. Im Garten muss eine geordnete Verteilung von Teilen und Arbeiten stattfinden, jeden Tag muss etwas gearbeitet werden, nicht alles soll auf einen Tag verschoben werden.]


Forschung Hoerger Statuten

Omnia ad Maiorem Dei Gloriam
P. GERARDUS ABBAS.

Alles zur größeren Ehre Gottes
P. GERARDUS ABT.