Amadeus (Aloys Lorenz) Primbs (Prims) wurde am 27.04.1761 als Sohn des Bauers Johann Georg und seiner Frau Maria Primbs in Unterbogen getauft. Über seine schulische Ausbildung ist nichts bekannt. Seine Profess im Kloster Aldersbach legte Amadeus am 11.11.1782 ab, zum Priester geweiht wurde er am 22.09.1787. Primbs verstarb am 14.10.1798 in Aldersbach. Laut Mönchskataloge der Jahre 1784-88 hatte er in diesem Zeitraum noch keine besondere Funktion inne. In den Katalogen der Jahre 1789-90 wird Primbs als Physik-, 1793 als Theologieprofessor im Kloster bezeichnet. Als Professor war er auch in Burghausen und Gotteszell tätig. Am 16.08.1790 erschien seine gedruckte und noch heute lesenswerte Dissertation "Sätze aus der Philosophie und Mathematik zur öffentlichen Prüfung ausgesetzt von P. Amadeus Primbs, Professor der Philosophie, beantwortet von Fr. Otto Dummer, Fr. Coelestin Frey, Professen und Fr. Anton Suesbauer, Fr. Joseph Brunmayr, Novizen in dem befreyten Cistercienserstifte Aldersbach" (93 Seiten, in der Digitalisatsammlung vorhanden (Seitenende, bei den Druckwerken). Etliche Disserationen der BSB München enthalten einen Besitzeintrag von Primbs.
"Schon in Aldersbach soll Primbs 'sehr anstössige und gefährliche' Grundsätze vertreten haben. Dennoch erhielt er am 13.03.1793 als Nachfolger für den erkrankten Heribert von Grafenstein die Professur für Logik, Metaphysik und Philosophie an der Universität Ingolstadt. ... Abt Otto Doringer hatte der Berufung von Primbs zugestimmt, weil sein zunächst für die Professur vorgesehener Konventuale Gregor Vital wegen sittlicher Verfehlungen für ein öffentliches Lehramt nicht mehr in Betracht kam. ... Primbs wurde bereits am 12.06.1794 auf kurfürstlichen Befehl wegen 'frecher religions-widrig-und ärgerlicher Grundsätze' entlassen. Die Ursachen, die zu diesem Schritt führten, sind nicht mehr exakt festzustellen. Vermutlich wurde Primbs der Mitgliedschaft im Illuminatenorden verdächtigt" (Jahn, C.: "Primbs, Amadeus", in: Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München, 319, siehe Vorbemerkungen).
Jahn führt weiter aus, dass Primbs nach seiner Rückkehr nach Aldersbach aller Ämter entbunden wurde und seine Proteste dagegen erfolglos blieben. Der Mönchskatalog des Jahres 1795 bezeichnet ihn jedoch noch als Doktor der Theologie, Professor emeritus, Mathematikprofessor im Kloster und Präses der Rosenkranz-Erzbruderschaft. Die beiden letztgenannten Ämter waren sehr angesehene Tätigkeiten im Kloster, von einer "Bestrafung" Primbs kann zu diesem Zeitpunkt keine Rede sein.
Die Disziplinarfälle der Mönche Gregor Vital, Amadeus Primbs, Marian Andlinger, Georg Reimer, Raymund Fränzl und Xaver Fischer der Jahre 1794-97 (zum Artikel.)