P. Ignaz Brait

P. Ignaz Brait

Ignaz Brait, Sohn des Aldersbacher Klosterrichters Caspar Brait und seiner Frau Maria Johanna, besuchte zuerst die Klosterschule in Aldersbach, bevor ihn sein Vater 1649 zur Ausbildung an das Jesuitengymnasium Burghausen schickte. Ignaz wurde am 08.02.1640 an der Pfarrkirche St. Peter getauft. Der fürsorgende Vater wollte seinen Sohn vermutlich vor der Pestepidemie in Aldersbach schützen, die laut einer von P. Candidus Mändl eingetragen Notiz in den Sterbematrikeln von St. Peter im Jahr 1649 110 Todesopfer forderte. In Burghausen lässt sich Ignaz in der Zeit von 1649-55 als Mitwirkender an Schul­theater­aufführungen nachweisen, 1655 dann als Rhetor am Gymnasium Ingolstadt. Gleichzeitig war er seit Oktober 1654 als Rhetorik-Student an der dortigen Universität inskribiert. Bereits als Sechzehnjähriger schloss der hochbegabte Ignaz im Jahr 1656 das Studium als Student der Mathematik und Philosophie mit einer "Disputatio logica de denominationibus logicis earumque partibus" ab. Nachweisbar in Erscheinung tritt Brait erst wieder im Jahr 1700 als Rektor des Jesuitenkollegs in Hall in Tirol. Vermutlich über­zeugte ihn sein Betreuer Professor P. Matthias Ram SJ in den Jesuitenorden einzutreten. Ram selbst stammte aus Hall, dies mag der Grund gewesen sein, warum Brait später nach Tirol wechselte. Die in Ingolstadt gedruckte Disputatio enthält zu Beginn einen eindrucksvollen Kupferstich, auf dem der Autor abgebildet ist. Die in lateinischer und französischer Sprache abgefasste Arbeit enthält u.a. ein Lobgedicht (Poème panégyrique) zu Ehren von Baron Ludwig Bernhard von Closen auf Haidenburg und Hinterholzen. Ludwig Bernhard, der zu dieser Zeit auch in Ingolstadt studierte, kannte Brait vielleicht schon aus Aldersbach. Nach dem Tod seines tyrannischen Bruders Franz im Jahr 1673 trat Ludwig das Erbe in Haidenburg an. Er starb am 15.02.1680.

Ein Digitalisat der Disputatio steht hier zur Verfügung.

Quelle: Robert Klugseder: Tagebuchaufzeichnungen des Barockprälaten Engelbert Vischer von Aldersbach, in: Passauer Jahrbuch 63 (2021), Anm. 26




Lebensbilder gelehrter Aldersbacher