Link Geschichte Klosterkirche

Die Internetplattform www.alderspach.de (www.klosteralderspach.de) hat das Ziel, histo­rische Quellen, Baubeschreibungen und Forschungen zur Geschichte des ehemaligen Zisterzienser­klosters Aldersbach einer größeren Öffentlichkeit näher zu bringen. Zum Zielpublikum gehören Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ebenso wie Heimat­forscher­innen und Heimat­forscher oder interessierte Laien. Die Beschreibungen der Architektur und der Ausstattung der Kirchen, des Abtshauses, des Konvents, der Bibliothek, des Gästehauses sowie des Brauhauses bieten einen umfassenden Eindruck vom Aussehen des Gebäudekomplexes. Diese „Kunstführer“ sind mit rund 600 hochqualitativen Farbab­bildungen angereichert und erlauben so auch einen Blick auf nicht (immer) zugängliche Bereiche der ehemaligen Klosteranlage.

Die Webseite gliedert sich in die Hauptbereiche „Geschichte“, „Forschung“, „Kloster Aldersbach Digital“ (KAD), „Digitalisate“ und „Heimatforschung“. Unter „Digitalisate“ werden zwei Bildviewer angeboten, die Faksimile von etwa 300 Aldersbacher Handschriften und etlichen von Aldersbacher Mönchen herausgegebenen Drucken, die heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München aufbewahrt werden, wiedergeben können.

Der Bereich „Geschichte“ stellt eine Sammlung von historischen Quellen und Editionen zur Klostergeschichte dar. Als Ergänzungen finden sich hier auch eine Übersicht der Aldersbacher Äbte und Priore sowie eine Kurzgeschichte des Klosters. Die Äbteübersicht bietet neben biographischen Informationen (soweit vorhanden) auch Portraits der Prälaten und deren Wappen. Die Kloster­geschichte wird ständig aktualisiert und um Informationen aus neuen Forschungen erweitert.

Es folgt eine Zusammenstellung von historischen Klosteransichten vom Beginn des 17. Jahrhunderts bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die reich bebilderten „Kunstführer“ behandeln die Klosterkirche, den Kirchturm und die Klostergebäude mit Abtshaus, Konvent, Bibliothek und Gästehaus. Ergänzt wird dieser Bereich durch eine Beschreibung des Klosters aus der Hand eines Mönches aus dem Jahr 1738.

In dem Bereich „Chroniken“ stehen Transkriptionen bzw. Übersetzungen der Jahrbücher des Abtes Wolfgang Marius, die Äbtechronik von Caspar Bruschius, die Chronik von Abt Gerhard Hörger, die Kurzchroniken von Bonifaz Hiltprand und Eusebius Amort sowie die Klostergeschichte von P. Michael Mannstorff zur Verfügung.

Bemerkenswerte Zeitdokumente stellen die Edition des „Aldersbacher Grabsteinbuches“, die Dokumentation der Auswirkungen der beiden Sukzessionskriege (1701-14 bzw. 1742-45) auf das Kloster und das Umland, die Beschreibung der prunkvollen Feierlichkeiten zum 600-Jahrjubiläum 1746, die Edition der Akten einer kurfüstlichen Untersuchungskommission, die sich mit verschiedenen Missständen im Kloster zu beschäftigen hatte und die Edition der Tagebücher des vorletzten Abtes Otto Doringer dar.

Interessante Einblicke in die Lebenswelten Aldersbacher Äbte und Mönche bieten die Beschreibungen der Trauerfeierlichkeiten nach dem Tod Abt Theobald II. Reitwinklers und der Wahl seines Nachfolgers Otto Doringer aus dem Jahr 1779, sowie die Zusammenstellung von „Lebensbildern“ herausragender Persönlichkeiten.

In einem letzten Punkt werden Informationen zur Geschichte der Brautätigkeit, des Brauhauses und der Klosterbrauer angeboten. Die Zusammenstellung reicht von der ersten Erwähnung der Brautätigkeit im Jahr 1261, über das barocke Brauhaus bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Unter „Forschung“ werden zum einen wissenschaftliche Studien zur Klostergeschichte zur Verfügung gestellt (u.a. Die Mittelalterliche Buchmalerei, Musik- und Liturgiegeschichte, Daten zur Baugeschichte, der Aldersbacher "Osterwein", Edition und Besprechung der Tagebuchaufzeichnungen Abt Engelbert Vischers sowie die Festschrift „1250 Jahre Aldersbach“ und der Ausstellungskatalog zum Asam-Jubiläum 1986). Zum anderen stehen hier wissenschaftlich aufbereitete Materialien zur Klostergeschichte zur Verfügung, so zum Beispiel eine Datenbank mit biografischen Informationen zu den etwa 1000 Aldersbacher Mönchen und Konversen, ein „Ortsnamensbuch“ zu den etwa 700 Besitzungen des Klosters, eine Neuedition der Nekrologe, ein liturgischer Festkalender, eine Zusammenstellung der Wohltäter (Stifter) und der edelfreien Herren von Aldersbach, eine Übersicht der Kloster­angestellten (Familiares), eine Aldersbacher Ergänzung der Ordensregel von Abt Gerard Hörger, Auszüge aus den sog. „Historischen Rennern“ (Archivrepertorien) und eine synoptische Edition der lateinischsprachigen Fassung der Annales von Abt Marius. In Vorbereitung ist eine (vorläufige) Edition der knapp 2000 Aldersbacher Urkunden mit Regesten und (derzeit) etwa 600 Volltexten.

Eine für die Heimat- und Namensforschung ebenso wir für die wissenschaftliche Forschung interessante Anwendung stellt „Kloster Aldersbach Digital“ dar. Hier werden Faksimiles und Transkriptionen von aktuell elf herausragenden Archivalien angeboten, die heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt werden. Die Applikation, die wesentlich auf dem Transkriptionstool „Transkribus“ beruht, stellt sonst nur schwer zugängliches Archivmaterial kostenlos zur Verfügung. Die Bedeutung für die wissenschaftliche Forschung muss nicht näher erläutert werden. Für die Heimat-und Namensforschung bieten die Transkriptionen der meist schwer lesbaren Texte die Möglichkeit, auf sonst kaum erschließbares Material zugreifen zu können. Besondere Bedeutung haben hier das Aldersbacher Traditionsbuch (Laufzeit etwa 1130 bis 1250), mittelalterliche Urbare und Rechnungsbücher mit tausenden Personen- und Ortsnamen. Eine vergleichbare Informations­dichte bieten ein Mischamtsbuch und Getreide­zehentbuch der 1660er Jahre, letzteres enthält zudem detaillierte Flurbeschreibungen. Die etwa 700 Aldersbacher Besitzungen befanden sich vor allem in den ehemaligen Gerichtsbezirken Vilshofen, Pfarrkirchen, Eggenfelden, Landau und Griesbach, aber auch in Österreich verfügte das Kloster über umfangreichen Besitz. Die hier zur Verfügung stehenden Archivalien können somit nicht nur für die lokale, sondern auch für die regionale und überregionale Forschung von Interesse sein.

Das Kapitel Heimatforschung bietet engagierten Autorinnen und Autoren die Möglichkeit, ihre Arbeiten zur Geschichte des Klosters und der Region zu publizieren, ohne unbedingt und im vollem Umfang den strengen Editionsregeln der historischen Forschung folgen zu müssen. In diesem Bereich werden zudem Materialien zur Geschichte der Gemeinde Aldersbach für die Zeit nach der 1803 erfolgten Klosteraufhebung zur Verfügung gestellt.

Zusammenfassend betrachtet bietet der Webauftritt www.alderspach.de (www.klosteraldersbach.de) eine qualitativ und quantitativ einmalige Sammlung von Materialien und Wissen zum Kloster Aldersbach. Den aktuellen Stand der Forschungen bieten das Kapitel „Klostergeschichte“, der Menüpunkt „Forschungen“ sowie die in der Bibliographie erfassten aktuellen Studien. Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in dem Bereich "Geschichte" bereitgestellten historischen Quellen nicht immer den neuesten Forschungsstand wiedergeben und somit nicht in jedem Fall als belastbare Zeugen der Klostergeschichte gewertet werden können.

Für die Verwendung der hier angebotenen Inhalte in Publikationen wird gebeten, www.alderspach.de, wie im Impressum angegeben, zu zitieren. Die Inhalte werden ständig kontrolliert, korrigiert und erweitert. Es ist also notwendig, beim Zitieren das jeweilige Zugriffsdatum anzugeben.

Die Inhalte der Bereiche „Geschichte“ und „Kloster Aldersbach Digital“ wurden überwiegend mit Hilfe der Transkribus-Technologie erstellt. Der Einsatz dieser innovativen Technik bringt eine Fehlerquote von 5-20% (Character Error Rate) mit sich. Wir weisen darauf hin, keinen Anspruch auf fehlerfreie Editionen zu erheben. Für Hinweise auf Transkriptionsfehler sind wir sehr dankbar (Kontakt).

PD Dr. Robert Klugseder