Schublade 123
Documenta über das Gottshaus, und Wahlfarth Unser lieben Frauen zu Samarey
Die hölzerne Capellen daselbst ware schon vorhin, ehe und bevor der Samareyer Hoff erbauet worden, und an das Closter Alderspach gekommen. Wan aber dise Capellen erbauet worden, und von weme? ist nicht fündig; desgleichen
auch der Paurnhoff selbsten. Das aber dieser Hoff jünger seyn müsse, als die Capellen gibt, und probiert der Nahmen: dan wan der hoff alter wäre als die Capellen, so hätte die Capellen ihre Denomination von dem Hoff,
und nicht der Hoff von der Capellen entlehnet, massen diser Hoff in dem Stüfftbuch de anno 1408 genennet wird Curia ad sanctam Mariam iuxta Rueinting, hat also der Hoff seinen Nahmen von der Capellen, und damit man
nit zweiflen könne, stehet über obig lateinische Wort in dem citierten Stüfftbuch mit teutschen Buchstaben geschriben: Sammerey.
Den Hoff anbelangend ist selber umb das Jahr 1407 an das Closter erkaufft worden: dan in dem Stüfftbuch de anno 1406 ist er noch nicht fundig. Das Stüfftbuch de anno 1407 ist verlohren gangen, in dem Stüfftbuch aber de
anno 1408 ist er sub lit. A. zum allerersten, und obbesagten wortten eingetragen, auch die gebürende Stüfft entrichtet, wie alda zusehen. Von weme aber solcher Hoff an das Closter erkauffet worden, berichtet uns das
Register über das von referendissimo domino Wolfgango aufgerichtete grössere Privilegii-Buch in pergameno: alwo verba: Samarey alias ad sanctam Mariam: also zu lesen Praedium hoc apud quendam dictum Xaitarium est a
fratribus nostris comparatum. Doch nur die Grundherrlichkeit betreffend massen die Voggtey dem Gericht Vilshoven verblibe bis auf das Jahr 1636. Anbelangend den Namen Xaitarius, von welchem der Hoff erkaufft worden,
gedunckhet mich /: Salvo tamen meliori :/ es seyn ein Xaitär, das ist, ein Gschaidner gewesen, deren es in unser Refier noch einige gibt als zum Exempl die Gschaidner zu Gschaid. Die Wahlfarth betreffemd hat ihren Ursprung
von jener erschröckhlichen Brunst, so anno 1619 alda den gantzen Baurnhoff, sambt allen Ställen, Städlen, und der Mühl in die Aschen geleget, die hölzerne Capellen aber, so nicht 6. Schritt von demselben entlegen, in
mitten des Prunst, unverlezet, und unbeschädiget verbliben, so ohne Augenscheinliches unnd nicht hat geschehen können. Videatur Liber originis Tharmaturgae Virginis in Samarey in Registratura, in cistula sub No. 197
in fasciculo 1 inveniendus. Folgen nun die Documenta.
[Die erste Erwähnung eines Gutes in Sammarei (ad sanctam Mariam) lässt sich tatsächlich im Liber traditionum (BayHStA KAAA 1) für das Jahr 1296 nachweisen. Vor Aldersbach war es im Besitz von Kloster Fürstenzell.]
Fasciculus 1
Herr Pfleeger von Vilshoven überschickt einen churfürstlichen Befehl, worin bericht begehrt wird, wer die Capellen zu Samarey erbauet, fundiert, dotiert habe, ob man darin Meess lese: was für Miracula, ad Beneficia alda
bestehen etc. de dato 6. Februarii 1623. sub No. R1
Herr Pfleger von Vilshoven comuniciert einen churfürstlichen Befelch die Capellen zu Sammerey betreffend item wegen der Voggtey über den alda sich befündenden Paurnhof, was und wievill dem Gericht entgienge, wan selber
dem Closter überlassen würde, und dergleichen ex de dato 31. Martii anno 1628. -> R2
Churfürstlicher Befelch, krafft dessen Herrn Abbten Michaeli das Gebäu über die Capellen zu Samarey auf eigene Kosten zu vollführen aufgetragen: hingegen aber nach Vollendtung desselben, die Gnadenverschreibung über den
dasigen Paurnhof, und Kirchen-Schutz gnädigst versprochen wirdt. De dato 5. Augusti 1628. ->R3 Der Gnadenbrieff die Nidgerichtbarkeit über den Hoff: und ius patronatus über die Kirch zu Samarey de dato 8. Octobris 1636
adest hic in originali. In libro privilegiorum maiore ist er auch eingetragen sub Numero R334.
Fasciculus 2
Reverendissimus dominus dominus administrator Passaviensis concedit suffraganeo Ratisponensi licentiam ac facultatem consecrandi ecclesiam et altaria in Samarey 17. Augusti 1631. ->R4
Idem eidem suffraganeo concedit etiam facultatam administrandi sacramentum infirmationis in consecratione ecclesiae Samariano 17. Septembris 1631. ->R5
Patrocinia altarium 4 in Samarey, dum consecrabatur ecclesia in Samarey 21. et 22. Septembris anno 1631. ->R6
Memoriale de sacro ligneo sacello in Samarey de dato 25 Martii 1639. ->R7
Instrumentum, vi cuius ecclesiae Samariana sancti ordini nostro plene incorporatur de dato 6. Aprilis 1739. ->R13
Breve indulgentiarum in saeculo 1731 celebrato.
Fasciculus 3
Herr David Pottenhofer Richter zu Götterstorff und Oberndorff vermacht 300 fl. Capital zum ewigen Licht nacher Samarey, doch also, daß man ihme Zeit seines Lebens dieselbe per 15. fl. verintessiere: wie zu sehen auf der,
ihme von seithen des Closter ertheilten Recognitions-Schrifft, dessen Copia hier de dato 2. Februarii 1644 sub No. -> R8.
Dise 300 fl. seind Stephan Ziermair zu Riederhaimb auf Zünsung gelihen worden 21. Martii 1644. ->R10
Quittung Herrn Davids Pottenhofer empfangner Intresse halten von de, Capital der 300. fl. und zugleich Verzicht-Brieff, daß er hinfihro keines mehr begehre, sondern das man das ewige Liecht zu Samerey davon besorgen solle,
de dato 6. Februarii 1650. -> R11
Den 6. Septembris 1693 ist dieses Capital a 300 fl. von Georgen Ziermayr zu Riedershaim wider haimbgezahlt worden: wie die Quittungs-Copia in Registratura bezeuget. Vide ibidem fasciculum in loculo Samarey sub No. 197.
Fasciculus 4tus
Verschaff- und Vermächtnus-Brief 30 x. jährlich: ewigen Gült Sebastiani Prunnhuebers Schmidts zu Aicha de dato 10. Martii 1644. ->R9
Fasciculus 5
Stüfft-Brief Herrn Ferdinandi Grumpachers ewigen Meess zu Samarey, und Loreto-Capellen zu Alderspach de dato 3. Junii 1744. ->R14. Diser Brieff ist anno 1745 19. Novembris cassiert worden.
Stifftbrieff umb die von /: tit. :/ Herrn Ferdinando Khrumpacher I. U. licentiato Ihro hochfürstlichen Eminentz etc. zu Passau Geistlicher Rhats in Samarey gestüfft: täglich heylige Meess, de dato 12. Novembris 1745. ->R15.
Item sub No. R16.
Litterae reverendissmi domini Ebracensis ceu patris immediate et vicarii generalis, confirmantis benevicium Krumpacherianum in Sammarey fundatum, dato 5. praesentato 16. Decembris 1745. ->R17
Litterae illustrissime generalis perpetuam missam Khrumpacherianam in Samarey fundatam confirmantis, dato 8. praesentato 22. Decembris 1745. ->R18
Instrumentum authenticum illustrissimi domini generalis beneficium Khrumpacherianum in Samarey ecrectum solleniter confirmantis, datum 20. praesentatum vero 31. Octobris 1746. ->R19
Fasciculus 6
Instructio reverendissimus P. Benedicti Samhaber provisoris in Samarey: Wiewill Wein wochentlich, und monathlich nacher Samerey vom Closter aus abzugeben seyn. ->R12
Instructio, et specificatio reverendissimus P. Urbani Denckh provisoris in Samarey, die Verpflegung der unsrigen zu Samarey betreffend 1749. ->R20
Fasciculus 7
Verzaichnus, was ein Mösner bey dem löblichen Gottshaus in Samerey zu beobachten, und zu verrichten hat. ->R21
Fasciculus 8
Ursprung der Walfarth, und aufgezeichnete Beneficia Mariana betreffend.
Fasciculus 9
Anmerckungs-Puncten für eine Köchin [zum] Herrnhaus zu Sammarey: aufgesetzt von reverendissimus P. Michaele a Mannstorff ibidem administratore.
Sammarei betreffende Dokumente des Mischamtsbuches BayHStA KAAA Abt Gerard Hörgers (ca. 1660)
Kurtzer Bericht deß Ursprungs diser hiltzenen heyligen Capellen und der umb
sie herumb erbauthen Khürchen, Samarey genant (S. 329-331)
Gott der Allmechtig hat je und alzeith was vor diser Welt clein, schlechst und verworffen scheinth auserwölth, auf daß er, wie der heylige Apostel Paulus vermelt, waß eben von derselben schneden Welt für groß und starckht
gehalten würdt zu schanden mache: welches dan auch handtgreifflich zusechen an diser schlechten, khleinen hiltzenen, unachtsamen und verworffenen Capellen zu Samerey, bey der Coron also genanth, dieweil dieselbe schon,
zweyhundert und etlich vierzig Jahr her, von der allerheyligisten Dreyfaltigkheidt, gekhrönten Junckhfrauen und Muetter Gottes Mariae ist dedicirt und zuegeaignet, und von derselben Zeit hero von dem gemeinem Volckh
imzue besuecht und nach ihrer einfaltigen Sprach bey S. Grain genenet und gehaisen worden. Gleichwollen aber dieselbe von den hart angelegenen Pauergueths Innwohnern wenig oder gar nit beobachtiget, sonderen gemeinelich
offenstehendt, und das Vich durch daselbe auß und ein ziehen lassen.
Biß endtlich umb das Jahr Christi heylsammer Geburth in aintausent sechshundert und neünzehenten Jahrs daselbige Paurngueth auß göttlicher Verhenckhnus, in Grundt und zu Aschen verbrunen dermassen (o wunderbarlicher Gott
auch in khleinen und schlechten Dingen) das auch die Feüerflamen die hiltzene spelten dürre heylige Capellen haissig umbfangen, und also umbgeben, das auch die brinenthe feürige Nest, der umb die selbe nest herumb stehenden
Paumb, auf das Tächel gefallen, die Wurtzlen derselben tieff under das hiltzerne Geschwöll hinein gebrunen und verbrunnen, danoch der Capellen nichts widerfahren, ja auch das geringste Vestigern einer Brunst daran nit
gemerckht noch gespüret worden. Ja auch o Allmacht Gottes, ein Apfelbaum so negst beygestanden, wegen der grossen Brunst außgetoreth und also mit seinen Treuen oder Stumb bloß alda stehent verbliben, deß andern Jahrs
wider außgeschlagen, gegrüeneth, geblüehet, und Frucht getragen, die Öpfel hernach Khüttengeschmachs der durchlauchtigsten gnedigisten Churfürstin in Bayrn Elisabetha seligister Gedächtnuß nacher Münichen der Intention
überschickht, und verehrt worden, auf das sie bey ihr churfürstlichen Durchlaucht Maximiliano sovil erhalten wolle, auf das Herrn Praelathen Michaeli seeliger Gedechtnuß auf desen Grundt und boden negst ernanthe Capellen
sambt dem Paurngueth Samarey genanth, gestanden und noch stehet, ein Khürchen von Grundt auf umb die Capellen zuerbauen erlaubt und vergunth wurde.
Nun aber auf solche gnedigiste Curfürstliche Zuesagung, waß für ein grosse Freüdt, Lust und Inbrunst der hochwürdig und nunmehr in Gott ruehende Herr Praelath Michael das vorgenommne Werckh zu volziehen gehabt habe ist
nit außzusprechen. Wie dann nit weniger auch die umbligende Underthonen mit Zuefüehrung der Stein, Ziegl und Kalch gar embsig und eyferig sich anerbothen und erzaigt haben. Nachdem balt hernach von hochgedachten Herrn
Praelathen seeliger der erste Stein mit grosser Solemnitet und Zuelauffung deß Volckhs gelegt und volgends ihm dritten Jahr hernach alß man zehlt aintausent sechshundert und ein und dreyssig nach vollenden Gebeü Gott
und seiner werthen Muetter zu höchsten Ehren dedicirt, consecrit und geweyhet worden.
Brief Kurfürst Maximilians an Abt Michael Kirchberger vom 31.03.1628 (S.
331-333)
Von Gottes Genaden Maximillian Pfaltzgraf bey Rhein, Herzog in Obern: und Nidern Bayrn etc. deß heiligen Römischen Reichs Ertztruchsess und Curfürsst.
Unnsern Grueß zuvor, Edler Lieber, Getreuer. Wür haben deines Verwalters underthenigisten Bricht, wie es mit der bey St. Maria, insgmain Samarey genant, stehenden hiltzen, und in der vor .9. Jaren furgangnen Prunst, ohne
menschliche Retung ubergebliben Capelln aigentlich beschaffen, und das solche der würdtig in Gott unnser lieber getreuer Abbte unnsers Clossters Alderspach gegen Verleichung der Vogtey auf deme daselbst stehenndten
und seinem anvertrautten Closster mit Grundt und Poden gehörigen Hof, von Stainwerch zuerpauen vorhabens were, empfangen und vernommen. Seitemallen dan solche alte hiltzene Capeln berichtermassen noch allerdings inn
alten Standt, als wellen wür genedigist und bevelchen die hiemit unfelbar und gewiß darob und daranzesein, das solche Capelen ganntz unverendter gelassen werde, weil sonnst auf vorgenommene Verendterung, das mit der
Prunst geschechner wunderbarliche Miracul zergehen und khonfftig außer Gedechtnuß khomen wurdte.
Betreffent gemeltes unnsers Praelatens zu Alderspaech beschechenes anerbieten, sollest uns du gehorsamist berichten, wovern ime die Vogtei auf dem alda bey Sanct Maria stehendten Hof verlassen werden soll, was dardurch
unnserm, dir anvertrautten Gricht entgienge, und ob die andern Underthanen der innen auf wachsendten mehrern Scharberch halb nit zuvill gravirt unbeschwert, auch wie vils ainem jeden gegen vor, mehr fuhren treffen wurde,
ab die Scharwerch bey disen Gericht sonnst groß, und wievil Fuhren ain Underthon derzeit jehrlich beyleiffig zuverrichten hat, dabey sollest auch herkhomen: Ein Yberschlag verfassen, und Visier machen lassen, wann yber
die Capelln, ein andere etwas gressere Khürchen erpaut, und dieselb damit eingeschlossen werden soll, der gestalt, das dannacht in der aussern unnd weittern Khürchen den dahin khomendten Khürchfarten genuegsammer Platz
und Underthonen verbleibe, und darein ein zween oder mehr Altär aufgericht werden khundten, was solche Erpauunng von Materialen und Taglohn für Uncossten erfordern, und wie weit hinan zaügen, ob auch das nottwendige
Risst: und Pauholtz von unnserm oder deß Clossters Alderspach Gehiltzen zehaben, und wie weit hinzueführen sein mag. Wess man sich anderwertig beyhilf halb zugetrösten, ob auf etwas von den benachtbarten Hoffnung zemachen,
und das Fuhrwerch auß guethertzigem Eiffer von den herumb gelegnen Underthonen und andern gratis: und was es etwan sonst für Vörtl zehaben, welche disem Pau zu Guetem khommen mechten, und bey machung deß Yberschlags
in achtzenemmen seyen etc. da du nun solchen Yberschlag, damit du Allermöglicheit nach zueillen, und dich von unß nit anmahnen zlassen, völlig gemacht und verferttigt, sollest uns du denselben fürderlich ybersendten,
und darbey die yetztgemelten Umbständt berichten, under dessen aber den Praelathen zu Alderspach vernemest, ob er gegen Volglassung der Vogtei auf vorgemelten Hof den Kürchenpau verstandtner massen volziehen wil, wie
balt er auch damit ainen Anfang zemachen gedenckhe, und wan er denselbigen völlig zuverförttigen verhoffe, wie du dan sein Praelathens Erclerung, deinen underthenigisten Bericht, gleichsfalß anhengen sollest, daran
beschicht unser haissen, und seint dier mit genadten, Datum Münichen den .31. Martii .1628.
Brief Abt Michael Kirchberger an seinen Nachbarn (Pfleger von Vilshofen?) vom
26.05.1628 (S. 333-334)
Wolgeborner Herr, sonders vilgeliebter Herr und Herr Nachpar, deme sein mein diemietig Gebett und willigiste Dienst zuvoran. Des Herrn Schreiben sambt dem Einschluß hab ich den .28. Aprillis jüngst verschünen zu recht empfangen
ablesent vernommen. Nun bin imerdar in verwart gstandten, wan mein Herr aintweder mich nacher Vilßhoven citire, oder sich selbst alhero nacher Alderspach bemüehe, damit wür wegen deß Khürchenbaus zu San: Maria oder
Samarey mich underröden khundten, wans den unzweiflich auß hochwichtigen Geschefften ins Werckh nit ziechen khinden, wann mein Herr der Augenschein selbst eingenomen het. Hett ich besern Bericht münndtlich geben khündten.
Waß erstlich mein gnedigister Herr begert zuwisen, wan diser Hoff mit der Vogtey ans Closter kham, ob die Scharwerch geschmölert wurde? Darzu sag ich Nein, dan ich hab alberait de facto von Minisch und Gravische 15
Underthonen Höff, Hueb, und Vürtler ins Gericht mit Vogtey entgögen empfangen, die Materialn belangt, hab ich mich alßbalt, den letzten April mit meinem Zimermaister und Züegler hinab begöben, alle glegenhait wol obacht
genumen, und gfunden, mit Holtz vom Closters Gehültz negst beim Hoff ein Herrnholtz die Samerey genant, das mir mit Gerist und Tachung die Notturfft versechen, hab auch ain gar glegens Ort Erdtrich gefunden zu aim Züeglstadl
auffzurichten one jemandts Schaden oder Irumbs, das man die Stain gerat one weitere Scharwerch zum Pau mit Redeltragen zuefüren khan. Den Sandt khundt ich mit deß Paurns und Closters Monat gnueg zuefürn, des Tags .1.
fur Gschäch iner Stundt. Allain den Khalch mueß ich von Saydelau zuehero bringen, khundt auch in .3. Stunden gschechen. Wolt also in Gottes Namen noch disen Sommer den Zieglstadel auffrichten, wan mir die h. Frau Junckfrau
Maria das Leben und Verlich so weit bringen, das im Herbst lengst auf unser Frauen Geburtstag oder Octaff den ersten Stain solemniter legen, und ein andern Sommer unders Tach bringen. Mein Herr hat sich noch wol zuentsünnen,
das ich ain Chor von Grundt erbauet, der sich von einem Paurn Clösterl sechen last. Wan ich die vor 100 Jarn yeblich Scharwerch darzue brauchen wollen, het ich vil 100 Gulden ersparen khünen, habs nit thon, damit niemandt
beschwärt wurdt, wolts noch thuen, was freywülig mit Khalch und Holtz zuefürn teten. Wolt ich inen mit Brodt, Büer und Habern begegnen, das niemandts zkhlagen het. Das meinem Herrn ich avisirn unß beinebenß deß Allerhögsten
Schutz bevelchen wollen. Alderspach den 26 May 1628.
Urkunde Niedergerichtsbarkeit und Kirchenschutz Kurfürst Maximilians vom
08.10.1636 (318-322)
Gnadten Brieff die Nidergerichtbarkheit und Khirchenschutz über Samerey betreffend.
Von Gottes Genaden wür Maximilian Pfaltzgrave bey Rhein Herzog in Ober und Nidern Bayrn etc: deß Heyligen Römischen Reichs Ertztruckhses, unnd Curfürst, bekhennen für unns, unnsere Erben, und nachkhomend regierende Fürsten,
mit disem offnen Brief, nachdeme wür hievor disem berichtet worden, das in Anno aintausent sechshundert neinzechene verschinen, ain in unserm Gericht Vilßhoven gelegner Paurn Hof, genant Samerey, welcher unns mit der
Jurisdiction zu gedachtem Gericht Vilßhoven, mit der Grundtherrschafft aber unnserm Closster Alderspach angehörig gewösen, durch ain unfürsechen fürganngne Prunst, gantz in Grundt abgeprunen, die zu negst dabey gestandne
alt hiltzene Capeln aber, ohn alle menschliche Hilf unnd Rettung, ganntz unverletzt gebliben, dahero unnß ermelten unnsers Clossters Alderspach, damals geweste, seither aber verstorbne Abbt Michael, diemietigist angelangt,
unnd gebetten, weiln er, wegen solchen Miraculs, auf nachmals bey gedachter Capeln an khrankhen Persohnen und sonsten in mehr Weeg beschechenen Wunderwerckhen, zu Befürd: und Bermehrung der Ehr Gottes, wie auch dardurch
verhoffender mehrer Pflantz: und Zuenemmung der seligen Andacht angeregte Capeln, mit ainem weitern Khirchenpau erheben, und zieren zlassen Vorhabens were, ob wür ime dagegen auf dem wider erpauten Hoff, und Capeln,
die Nidergerichtbarkhait, sambt dem Khirchenschutz, genedigist verwilligen. Auch desshalb ein Gnadenverschreibung erthaillen wolten, das wür unnß darauf dazumaln aus verstandnen Ursachen, und auf angeregt sein Abbtens
erbieten, in Gnaden dahin resolviert, und erclert, wofern er die Erpauung angeregter Capeln, unnserer genedigisten Intention, und durch unsere hierzue abgeschickhte Pau-Persohnen gemachten Visier nach zu Werckh richten,
und auf deß Clossters Uncossten vorfiehrn, mit gebürendem Gottsdienst, und darzue gehöriger Notturfft versehen, auch berirte Capeln hinfüro wesent, und peülich mit aller Notwendigkhaiten, in Gepeuen, unnd sonsten unnderhalten
werde, wür ime aufgedachten Hoff die Nidergerichtbarkhait, und bey der Capeln den Khirchenschutz genedigist erthaillen, und nach Vollendung solchen Khürchenpaus, deß halber ein Gnadenverschreibung anhendigen lassen
wöllen. Seitemaln unnß dann an jetzt solcher Bericht eingelangt, das der jetzige Abbte, Matthaeus, disen Khirchen-Pau über angedeite Capelln, unnserer genedigisten Intention nach, nunmehr allerdings zu Endt volfiehrt,
und gebracht habe, dahero umb nunmehr würckhliche Einraum: und Erthaillung der Nidergerichtbarkhait und Khirchenschutz, auch Ervolglassung ainer ordenlichen Gnadenverschreibung, diemietigist gebetten, also wöllen wür
demnach obbesagtem Clostster Alderspach auf beriertem Hof Samerey, die Nidergerichtbarkhait, wie auch bey berirter Capelln den Khirchenschutz hiemit genedigist bewilligt vergont und gegeben haben. Ihnen dasselb auch
hiemit wissentlich und wolbedechtlich Crafft diß Brieffs, also unnd dergestalt, das berirtes Closter Alderspach sich der Nidergerichtbarkhait auf obbenannten Hoff zu Samerey, neben dem Khirchenschutz, vermög unnserer
erclärten Landtsfreyhait, firohin thailhafft und fehig machen, auch derselben unverhindert gebrauchen soll und mag. Schaffen unnd Gebieten darauf allen und jeden unnsern Lanndt-Hofmaistern, Praesidenten, Vitzdomben,
Haubtleüthen, Pflegern, Richtern und inß gemain allen anndern unnßern nachgesetzten Obrigkhaiten, daß ihr gedachtes Closster Alderspach, inmassen obsteet, bey diser Begnadung ruebigelich und unverhindert bleiben lasset,
schutzet und handthabet. Darin thuet ir unnsern entlichen Willen und haissen.
Zu Uhrkhundt, haben wür ernannten Closster Alderspach disen Brief, mit aigner Handt underschriben und unserm hieranfangendem curfürstlichen Secrete verfertigt, auch deme, gegen desselben Revers zuesstellen lassen. Geben
unnserer Statt München, den achten Monatstag October, nach Christy allerheiligisten Geburde im aintausendt sechshundert sechs unnd dreissigisten Jar.
Hörger: Ist zu wissen (Kommentar Hörgers)
Das die hiltzene Capell zu Samerei schon vor langen Jahren zu Ehren des H. Hyeronimi erbautt ist worden. Wie in obgedachtem Buech zufinden.
Anno Domini .1521. Georgio filio quondam Oswaldi Samareier hoc praedium libera locatione possidendum commisimus, et obligavit de annuatim ad consuetum censum daturum. 11 lb. denariorum. Et huius augmentationis ratio est,
quia post mortem patris Oswaldi fratres eius volebant viduam cum pueris a praedio submovere, principi contra nos conquerentes, et allegantes, quomodo istud praedium in aedificiis arvorum et pratorum extirpatione plurimum
promovissent, volentes id ius in eo vendicare. Sed altera vice coram ducali seratu ipsorum quaerelis respondimus, et expensis nostris, contra illos impeditores obtinuimus. Unde ubi vidua post aliquos annos cum novo
marito cessit, eius filio praedium locavimus, et nihil peritus ab eo pro voluntate recepimus, ratione cuius et pro expensarum refusione quas contraxeramus. Et quia praedium ipsum, ud ipsi per se allegaverant contra
nos, satis pinque erat, duas libras annui census apposuimus. Ibi est etiam Capella dedicata in honore Sancti Hyeronimi presbiteri.
Beschreibung der Wallfahrt Sammarei durch Altabt Engelbert Vischer aus dem Jahr 1707
aus: Wolriechender Marianischer Quitten-Apffel, das ist: denckwürdige Gnadengeschichten, welche die gecrönte Jungfrau Maria zu Sammarey der bedrangten Welt erwiesen, gedruckt in Regensburg.
Ursprung des Sammareyischen Gnaden=Hauß / der hiltzenen heiligen Capellen /
und der über dieselbe neu erbauten Kirchen Sammarey genannt
Wiewahr sey / was der H. Apostel Paulus zu denen Corinthern Ep. I. c. I. geschrieben: Was unedl / veracht / und vor nichts gehalten wird von der Welt / hat Gott ihme außerwehlet / daß er zernichte / was dieselbe hoch und
groß achtet; erscheinet Sonnen klar / aus der kleinen / und klein geachten Capellen zu Sammarey.
Sammarey war vor Alters hero ein Bauern=Gut / bestehend / in einem Hof Stadl / Ställ / Casten und einfachen Mühlgang / so mit Grundobrigkeitlichen Rechten dem Löblichen unser Lieben Frauen=Closter Alderspach / deß Heil.
Cistercienseroder Bernardiner Ordens in Nieder=Bayrn / unweit Vilhofen gelegen / schier von erster Stüftung zuständig gewest; allwo ein kleine / von gemeinen Holtz / geringe und schlechte Capellen vor anderthalb hundert
Jahren / nehmlich Anno 1521 erbauet ward / von dem gemeinen Bauern=Volck genann bey St. Grain oder Cron / um willen (wie etliche vermeynen) solche zu Ehren deß H. Hieronymi / welcher nach Bäurischer Sprach Grainimus
genannt wird / aufgerichtet seyn solle / oder wie glaubwürdiger andere / daß dieselbe der / von der Allerheiligsten Dreyfaltigkeit gekrönten Jungfrauen und Mutter Gottes Maria zugeeignet / und dedicirt seye / und deßwegen
bey der Cron Maria benamset worden. Wahrscheinlich ist / daß der allmächtige Gott aus sonderer Verordnung dieses Gut Sammarey von seiner Erhebung an hat nennen lassen / schon dazumal anzeigend / daß Maria ihren Sitz
und Wohnstatt einstens allda nehmen werde / welche von denen Oberländern an statt St. Maria / St. Marey genennet wird.
Nun ob zwar erstgedachte hitzene Capellen von dem gemeinen Volck zuweilen besucht worden / war sie doch bey deß Sammareyischen Gutsinhabern / so wenig und nichts geachtet / daß sie vielmehr ein offenstehender Viehstall
zu seyn / als ein Bett=Capellen Mariä hätte konnen gehalten werden: Biß daß endlich Anno 1619 aus unerforschlichen Urtheil und Verhengnus Gottes / ein unverhofftes Feuer in der Mühl entstanden / wordurch gemeldter Sammareyer
Hof / Stadl und Ställ / so kaum etlich wenig Schuh von der Capellen entlegen / sammt allen ligend und umstehenden Gehültz dergestalten in Grund zu Aschen verbrunnen/ daß die Feuersflammen / die gantz und Spalten-dürre
Capellen umgeben / die brinnend und feurige Aest der herum stehenden Bäum auf das Tächel gefallen seyn / und ob schon ein und anderer Baum biß auf die Wurtzel / tief unter das hiltzene Geschwell hinein gantz und gar
verbrunnen / ist jedoch die Capell ohn alle menschliche Hülff und Rettung so unversehrt geblieben / daß nicht ein eintziges und wenigstes Zeichen einer Brunst an selber hätte können verspührt werden.
Ja was noch wunderbahrlicher / hat ein nechst bey der Capellen stehenden Apffel=Baum / so durch die Brunst ganz erdorret / im gleich folgenden Jahr wieder ausgeschlagen / gegrünet / geblühet und an dem Ast / der die Capellen
berührt eines lieblichen Quitten-Geschmacks wolgestallte Aepfel getragen / die hernach Elisabethae durchl. gnädigster Churfürstin in Bayrn mildseeligster Gedächtnuß durch einen frommen Capuciner=Bruder nach München
der Intention überschickt worden / damit sie bey dero churfürstlichen Durchleucht Maximiliano etc. soviel erwerben wölle / daß mit dero gnädigsten Consens / Herrn Michael / damahls regierenden/ nunmehr aber in Gott
ruhenden Abbten deß wolernannten Closters Alderspach / als grossen Eyfferer und Liebhaber Mariä / erlaubt möchte werden / um und über hochgedachte Capellen / unter dem Titl / Mariä der gekrönten Jungfrau / einen weiteren
Kirchbau zu erheben / um willen er sich anerbotten / jedoch gegen gnädigster Uberlaß und Verleyhung der Vogtey und andern Nothwendigkeiten / erstberührte Kirchen auf seines Closters eigenen Unkosten zu erbauen.
Absonderlich / weilen unlängst in Erfahrenheit gebracht worden / daß aus denen Benachbahrten / die den armen Abbrändtler sammentlich zu trösten kommen / einer mit gottslästerlichen Zungen vermeldet / wann etwas Guts an
der Capellen gewesen wäre / würde sie wol nicht übergeblieben seyn / er urplötzlich von Gott gestrafft / daß gleich nach Ausgiessung der Lasterwort / ihme das Maul lincker Seiten hinum gerissen worden / worüber er zwar
noch lang gelebt / jedoch zu billicher Abstraffung seiner Lästerung das in die Krümme gezogene Maul biß in sein Grab behalten müssen. Welches mit dem vorigen Miracul deß blühend und fruchtbringenden Apffel=Baums / männiglich
einen unsäglichen Eyfer und neue Andacht zu dieser Capellen erwecket hat.
Obschon aber höchstgedacht seine Durchleucht an deß vorangezogen Baums / zu schuldigister Reverentz überschickter Aepffeln / gnädiges Belieben getragen/ vermeldend / daß solche eines absonderlichen lieblichen und kaum dergleichen
genossenen Geschmacks gewesen / dieselbe auch ohnzweiflich / durch dero Hochmögenheit zu würcklichen Vollzug deß Göttlichen Wercks ihr Bestes dabey werden gethan haben / hat jedoch die endliche Außwürckung beedes sowol
Lands- und Churfürstl. als Bischofflichen Consens nicht wenig Arbeit und Briefwechßlens gekostet / biß die interim gethane / gleich aber darauf Anno 1628 völlig ertheilte gnädigste Einwilligung erfolget. Nach der Erhaltung
(so nicht allein wol ernannten Herrn Prälaten seel. höchst erfreuet / sondern auch allen umligenden Unterthanen dergestalt trostreich gewest / daß sie zu glücklicher Endung deß verlangten Wercks sich mit zu Helffen
freywillig anerbotten / und in dem Werck eyfferig erzeigt haben mit Zuführung der Stein / Ziegl / Kalch und Holtz hat er der Prälat in grösten Freuden / mit gebührender Solennität und Zulauff des Volcks eben in selbem
Jahr den ersten Stein gelegt / und ist im dritten Jahr hernach / da das gesammte Gebäu / durch hocherloffenen / und von dem Closter Alderspach einzig und allein hergeschossenen Unkosten / gäntzlich vollendet war / nehmlich
Anno 1681 neben denen dreyen Altären die neuerbaute Kirchen / mit vorgehend bischofflichen Verwilligung / deß hochwürdigen Herrn Marquardi von Schwendi etc. p. t. sede vacante Administratoris und Decani des hohen Domstiffts
Passau / von ihro fürstlichen Gnaden / Herrn Herrn Alberti Bischoffen zu Regenspurg / damahligen Herrn Suffraganeo, Gott und seiner werthesten Mutter und Jungfrauen Mariä zu höchst und schuldigsten Ehren consecrirt
/ geweyht / und dedicirt worden. Und haben hierüber ihre churfürstliche Durchl. gegen auferwendten Unkosten und Vollzug des gantzen Wercks / weilen Herr Abbt Michael indessen in Gott entschlaffen / Herrn Matthäo und
seinem anvertrauten Closter Alderspach die Nieder=Gerichtbarkeit neben dem Kirchen=Schutz gnädigst bewilliget / mit folgenden in dem Gnaden=Brief enthaltenen Worten: Seytemahlen uns dann anjetzt solcher Bericht eingelangt
/ daß der jetzige Abbt Matthäus diesen Kirchen Bau über angedeute Capellen / unser gnädigsten Intention nach / nunmehr allerdings zu End vollführt und gebracht habe / dahero um nunmehr würckliche Einraumung und Ertheilung
der Niedergerichtbarkeit / und Kirchenschutz / auch Erfolglassung einer ordentlichen Gnaden=Verschreibung demüthigist gebetten; also wollen wir demnach obbesagten Closter Alderspach auf berührten Hoff Sammarey die Niedergerichtbarkeit
/ wie auch bey berührter Capellen den Kirchen=Schutz hiemit gnädigst bewilliget / vergont und gegeben haben / thun dasselbe auch hiemit wissentlich und wolbedächtlich Krafft dieses Brieffs / also und dergestalt / daß
berührtes Closter Alderspach sich der Nieder=Gerichtbarkeit / auf obbemeldte Hoff Sammarey / neben dem KirchenSchutz / vermög unser erklärten Lands-Freyheit / fürohin theilhafftig und fähig machen / auch deroselben
unverhindert gebrauchen soll und mag etc. München den 8. Tag Octobris 1636. Welchermassen auch Gott selbsten ihme ungemein diesen Gnaden=Thron seiner übergebenedeyten Mutter / und gecrönten Jungfrauen Mariae gefallen
und angenehm seyn lassen / ist nicht allein aus den obberührten Wundergeschichten klar zu sehen / sondern noch vielmehrers aus diesem unfehlbar und gewiß zu confirmiren / weilen der Allmächtige als ein Vatter der Barmherzigkeiten
/ und ein Gott alles Trost / 2. Corinth. 1. offt ernannte H. Capellen / durch Vorbitt Mariae / mit so viel himmlischen Gnaden überhäuft / daß fast kein Unglücks=Fall / Zustand / Schaden / Gebrechen / Schmerzen und Krankheiten
zu erdenken / worinnen nicht eine Hülffe seye verspühret worden / vor denen / welche mit demüthigen Herzen andächtig die barmherzigste Mutter Gottes Mariam in ihrer Capellen zu Sammarey besucht / oder wenigst deroselben
sich mit recht wahren Christlichen Eyfer / und Zuversicht befohlen haben. Allermassen schon würklich bey 300 Wunderthaten an unterschiedlichen presthafften Persohnen in allehand Unfäll und Zuständen (so der Ordnung
nach sammentlichen dem darzu ausgerichten Sacellan-Buch protocollirt worden) geschen seyn / gleichwie in folgenden Tractätl zu lesen und zu finden / ohne diejenige Täffeln so nur ex voto notiert / wächserne Häuser (
Manns- und Weibs=Personen / Kinder / Füß / Brüst / Zähn / Kinn / auch allerhand Vieh / Krucken etc. welche alle ohne Ursach nicht seyn geopffert worden.
Aus dem allen dann unlaugbar / und gar zu wahr ist / daß die klein / und vorin gantz ungeachte Capellen / nicht mehr klein / und klein zu achten / sondern groß / und in höchster Würdigkeit solle gehalten werden; dieweilen
selbige durch die Barmhertzigkeit Gottes / und allmögende Fürbitt Mariä / wahrhaftig erhoben ist / zu seyn der glorwürdige Sammareyische Gnaden=Thron / worinnen Maria die gecrönte und glorwürdigste Himmels=Königin mit
der That erzeige / daß sie sey ein Zuflucht der Sünder / ein Trösterin der Betrübten / ein Heyl der Krancken / und mit einem Wort / eine Mutter der Barmhertzigkeit.
Bericht über Zerstörungen an der Kapelle durch einen Sturm (1638)
Ein solcher wütender Sturm entstunde in hiesiger Gegend den 3. Feb. 1638. durch welchen die halbe Dachung des Sacellan=Hauß neben etlichen Trümmen unvermuthlich herunter geworffen worden. Da aber der damahlige hier wohnende
Priester in höchster Forcht / Schrecken und Gefahr / die noch übrige Wohnung nach Möglichkeit in der Mutter Gottes Schutz empfohlen / ist weiters kein Schaden erfolget / obwolen der Sturmwind noch bey einer halben Stund
gedauret / und der stehen- de Theil zum fallen gantz geneigt ware / welches er dem Schutz Maria billig zugeschrieben. …
Als Anno 1638 der starcke Wind an dem Capellen=Hauß allhier grossen Schaden verursachet … hat selbes nothwendig müssen reparirt werden / unter wehrender Reparation hat sich zugetragen / daß Joannes Saur Ministranten-Knab
allda / durch eine Oeffnung des Daches von oben herunter erstlich auf einen Scheiter=Hauffen / von demselben aber auf die hart gefrorne Erden gefallen / weilen er aber in wehrenden Fall zu Jesu und Maria geruffen /
und sich dieser so viel er in der Eyl und Schröcken vermöcht befohlen / ist er ohn allen Schaden / und mindiste Verletzung eines Glieds frisch und gesund aufgestanden / und kein Ungemach erlitten.