Im zweiten Obergeschoß des Westtraktes befindet sich der Fürstensaal, auch Salomon- oder Festsaal genannt. Er hat sechs Fensterachsen und ein hohes Spiegelgewölbe. Die Wände sind heute schmucklos. Das Gewölbe zeigt reiche Bemalung aus der Zeit um 1730. Das stark zerstörte Hauptgemälde wurde in den Jahren 1999-2005 restauriert. Die größten Schäden entstanden erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zum einen durch Wassereintritt aus dem darüberliegenden, undichten Dach, zum anderen durch mutwillige Zerstörung bei der Verwendung des Saales als Turnhalle.
Das Fresko zeigt, wie Salomon vom Thron steigt, seiner Mutter entgegengeht und die Königin von Saba empfängt. Ringsum folgen in Kartuschen zahlreiche Szenen aus dem Leben Salomons: Salbung zum König, Bau des Palastes, Bau des Tempels in Jerusalem, Einweihung desselben, Abfassung des Hohen Liedes, Opferung eines Stieres, die Bundeslade, das sog. "Salomonische Urteil " usw. Interessant auch die Darstellung in der Nordostecke mit den Musikinstrumenten und dem "Schattenwesen ": "Pulvis et umbra summus ", nur Staub und Schatten sind wir. Vergänglich wie zum Beispiel die Musik und die bildenden Künste ist auch das Leben des Menschen. Dargestellt sind u.a. eine Bratsche, eine Farbmischpalette, ein Kartenspiel, Notenblätter, zwei Kronen und ein Zepter, eine Laute, ein Ritterhelm, eine Trompete, eine Harfe und vermutlich eine Klarinette. Die Malereien sind dekorativer Art. Der Saal diente zur Klosterzeit sowohl für repräsentative Zwecke als auch für Theater- und Musikaufführungen, so wurde hier im Jahr 1746 anlässlich des 600-Jahrjubiläums des Klosters das Musikdramatische Werk "Palladis de Marte vindiciae " aufgeführt. Heute wird der Saal als Veranstaltungsräumlichkeit v.a. bei Konzerten genutzt.
Der Fürstensaal könnte durchaus auch als "Kaisersaal " bezeichnet werden, da hier der Wittelsbacher Kaiser Karl VII., Kurfürst und Herzog von Bayern, bei seinem Aufenthalt im Kloster Aldersbach im November 1744 hofiert wurde.























